Kirche Niederoderwitz [Kirche Oderwitz-Mittelherwigsdorf]
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Kirche Niederoderwitz

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Niederoderwitz im 18. Jahrhundert Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die alte Kirche, die sich direkt neben dem heutigen Bau befunden hat, zu klein für die wachsende Einwohnerzahl des Ortes. Außerdem wies sie erhebliche Schäden auf, die auch durch mehrere Ausbesserungen und Erweiterungen nicht zu beheben waren. Diesen Zustand sah der damalige Pfarrer M. Samuel Manitius zum Anlass der Grundsteinlegung für die neue Kirche.

Am 15. Oktober 1717 versammelten sich die Ortsherrschaften von Niederoderwitz und segneten den Beschluss der Gemeinde für einen neuen Kirchenbau ab. Die Inschriftentafel über dem Eingang in der Turmhalle weist die damals im Dorf lebenden Patronatsherren als großzügige Förderer und Schutzherren des Kirchenbaus aus. Der kleine Engel darüber mit den Schmetterlingsflügeln hält das Kanitz-Kyawsche Allianzwappen.

Am 19. April 1719 erfolgte die Grundsteinlegung. Unter Bauaufsicht des Pfarrers Manitius, des Schulmeisters und der Kirchenältesten führte Johann Georg Förster aus Berggießhübel das Gebäude nach dem Vorbild der Hainewalder Kirche aus. Trotz schwerer Jahre, einer Hungersnot und einer Typhusepidemie konnte das Vorhaben unter Mithilfe vieler Hände vorangetrieben werden. Der Dachstuhl wurde am 29. Mai 1723 gehoben, der Turmknopf am 20. September 1725 aufgesetzt. Am 23. Januar 1726 fand die feierliche Weihe der Kirche statt. Bis zu diesem Zeitpunkt war die alte Kirche, die nach einem Eintrag ins Kirchenbuch damals etwa 600 Jahre alt gewesen sein muss, noch in Betrieb und wurde anschließend abgetragen.

Beschreibung und Ausstattung

geschichte_altar_gross.jpg Von welcher Seite man sich Niederoderwitz auch nähert, immer bietet die auf einer kleinen Anhöhe gelegene Kirche mit ihren imposanten Satteldach und dem mächtigen Turm einen stattlichen Anblick. Sie ist Zentrum und Wahrzeichen des Dorfes: den Vorübergehenden lädt sie ein für ein paar Momente einzukehren und Ruhe zu finden, den Einwohnern ist sie ein Zeichen für Heimat und Verbundenheit mit dem Ort und seiner Geschichte.

Das Äußere der Kirche weist klare, einfache Formen auf. Es wird bestimmt durch die mächtige Fläche des Satteldaches, die großen Wandflächen mit den regelmäßig angeordneten dreiteiligen Fenstern, die gotische Spitzbögen aufgreifen, den sich unmittelbar an das Langhaus anschließenden polygonalem Fünf-Seiten-Chor und den quadratischen aus der Fassade herausragenden Westturm, der erst über dem Satteldach verspieltere Formen aufweist, achteckig wird und in eine schwungvolle barocke Haube übergeht, die durch zwei Laternen bekrönt wird. Auffallend ist der Halbmond mit der darüber stehenden Sonne auf der Turmspitze. Vermutlich ist dieses Zeichen auf die Vertreibung der Türken aus Europa am Ende des 17. Jahrhunderts zu beziehen und symbolisiert die Sonne des Christentums, die über den islamischen Halbmond triumphiert.

Wenn man die Turmhalle mit der doppelten, geschwungenen Holztreppe, die auf die Emporen und den Turm führt, durchschritten hat und das Schiff betritt, wird der äußere Eindruck bestätigt. Hell und freundlich empfängt der Saal mit den mächtigen nach innen gezogenen Wandpfeilern, die das Kreuzgewölbe tragen, den Eintretenden. Die drei hölzernen Emporen zwischen den Strebepfeilern, die um das gesamte Kirchenschiff herumgeführt werden, bilden die horizontale Gliederung des Raumes. Die schlichte in Ocker- und Blautönen gehaltene ornamentale Bemalung der Emporen und des Gestühls stammt noch aus der Entstehungszeit. Die Länge des Schiffes beträgt 33 m, die Weite 17 m und die Innenhöhe 14 m, es finden ungefähr 2 000 Menschen Platz. Die Kirche gehört damit zu einer der größten in der Lausitz. In dem sonst sparsam geschmückten Raum bilden der Altar, die Kanzel an der Nordseite und die Herrschaftsloge unter der Orgelempore die barocken Hauptakzente. Sie wurden - wie auch Bemalung und Verzierungen - von dem Zittauer Bildhauer Jächen ausgeführt.

Die jetzige Orgel stammt aus dem Jahre 1874 und wurde von der Firma des Hoforgelbaumeisters Carl Eduard Jehmlich aus Dresden errichtet. Sie ist mit drei Manualen versehen, verfügt über 50 klingende Stimmen und umfasst 3 387 Pfeifen. Von dem freistehenden elektrischen Spieltisch an der Emporenbrüstung aus wird sie bespielt. Sie ist im Laufe der Zeit mehrmals erweitert, gereinigt und überholt worden.

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