Die evangelische Friedenskirche zu Jauer, genannt „Zum Heiligen Geist“
Die Kirchgemeinde Jauer (Jawor) in Polen ist die Partnergemeinde der Kirchgemeinde Oberoderwitz. Sie ist eine relativ kleine, aber im Wachsen begriffene evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in einem Land, in dem die meisten Christen der römisch - katholischen Kirche angehören. Seit der Wende verbinden uns freundschaftliche Beziehungen. In Begegnungen dort und bei uns wird jedes Mal die große Bedeutung von christlichen Partnerschaften bewusst. Durch Kollektenspenden versuchen wir, den Freunden in Jauer in ihrer sehr schwierigen Situation zu helfen, ihrem christlichen Auftrag nachzukommen. -
Die Geschichte der Friedenskirche begann mit dem Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648). Der damals geschlossene Friedensvertrag, der Westfälische Frieden von Münster und Osnabrück, garantierte den Protestanten der Fürstentümer Schweidnitz, Jauer und Glogau das recht, drei Kirchen in den jeweiligen Hauptstädten der Fürstentümer zu errichten.
Man gewährte dies jedoch nur unter vielen Bedingungen. Die neuen Kirchen mussten sich im Abstand eines Kanonenschusses von den Stadtmauern befinden, ihr Aussehen durfte nicht an die bisherigen Kirchen erinnern, darüber hinaus durften sie keine Türme besitzen und nur aus Holz und Lehm gebaut werden.
Unter Leitung des Landeshauptmanns Otto Graf von Nostitz (siehe Geschichte von Oberoderwitz !) fand 1652 die feierliche Übergabe des Bauplatzes statt. Da das durch den Krieg völlig verarmte Bürgertum nicht imstande war, die Kosten des Baues allein zu tragen, wurden drei Abgeordnete in die nördlichen protestantischen Länder geschickt. Sie kehrten nach zwei Jahren mit der Summe von etwa 4600 Talern zurück.
Der Grundstein wurde 1654 gelegt. Am 4. Advent 1655 fand die Einweihung der Kirche statt.
Aus diesem Anlaß wurde im Jahre 2005 das 350-jährige Jubiläum gefeiert und die Kirche sehr gut restauriert.